Die Züge der Matterhorn-Gotthard-Bahn zwischen Disentis und Realp

 

Das Streckennetz der Matterhorn-Gotthard.Bahn beläuft sich auf 144 km und erstreckt sich in seiner Hauptlinie von Disentis in Graubünden über den Oberalppass nach Andermatt im Kanton Uri, über Realp, durch den Furka-Basistunnel nach Oberwald im Wallis, über Brig und Visp bis hinauf nach Zermatt unterhalb des Matterhorns.

 

 

30.06., 16.20 Uhr. Oberhalb von Disentis ist die Bahnstrecke in einem weiten Bogen angelegt an dessen Verlauf sich viele Fotomöglichkeiten anbieten.

 

Die Bahn ist eine gemischte Zahnrad- und Adhäsionsbahn. Auf 13 Zahnstangenabschnitten mit einer Gesamtlänge von 28,8 km - das sind rund 20 % des Gesamtnetzes - ist dabei Zahnstange angeordnet. Dort werden Steigungen von bis zu 17,9 % überwunden. Die restlichen knapp 116 Streckenkilometer  werden im Adhäsionsbetrieb ohne Zahnstange befahren und weisen geringere Steigungen bis 4 % auf.

 

01.07., 15.33 Uhr. Wir blicken über den kleinen Ort Dieni ins Val Mila. Durch das Tal steigt der Pfad an zu den Hexenseen weit oben. Kaum zu erkennen ist das Züglein in der Bilderbuchlandschaft, welches sich von Disentis zum Oberalpass schleppt.

 

In dieser Höhenlage um 1400 m ü. M. ist das Tal dicht besiedelt. Das war nicht immer so. Vor über 100 Jahren war das Leben hier oben sehr hart und die Bevölkerung arm. Erst mit dem Einzug des Fremdenverkehrs - insbesondere des Wintersporttourismus - kam Wohlstand in die Region. Der Bahnbau förderte diese Entwicklung entscheidend.

 

01.07., 11.10 Uhr. Tief aus dem Tal zieht ein Glacier zum Oberalppass hoch. Die Berge im Hintergrund reichen über 3000 m. Ganz unten liegt Andermatt. Von dort aus hat sich der Zug um fast 600 m höher gequält. Hinter Andermatt erkennen wir die steilen Serpentinen der Furkapassstrasse.

 

Über die weiten baumlosen Hänge ist der kurvenreiche Verlauf der Bahnstrecke gut zu verfolgen. Der Zug nähert sich jetzt dem Oberalpsee.

 

Im klaren Wasser des Sees auf etwa 2030 m ü. M. spiegelt sich der Zug und wird wenige Minuten die Station Oberalpsee erreichen.

 

01.07., 11.39 Uhr. Zwischen Andermatt und Nätschen verläuft die Strecke durch mehrere Kehren und Tunnel um den gewaltigen Steilanstieg zu bewältigen.

 

In dieser Höhenlage zwischen 1200 und 1600 m besteht die landwirtschaftliche Nutzung nur noch aus Weidewirtschaft und Holzwirtschaft. Die verstreut liegenden Scheunen inmitten der bunten Wiesen bergen den Wintervorrat der "glücklichen" Rinder, die zur Zeit ihre "Sommerferien" noch einmal ein paar hundert Meter höher verbringen.

 

Man kann die Herausforderungen nur ahnen, vor die  Mensch und Maschine im Winterbetrieb gestellt werden.

 

Der kleine Haltepunkt Segnas oberhalb von Disentis.

 

09.07., 13.22 Uhr. Solange es nicht regnet kann man immer noch fotografieren. Hier am Haltepunkt Segnas.

 

07.07., 14.32 Uhr. Die Bahnstationen heissen hier: Acla de Fontauna, Mompe Tujesch, Tschamut-Selva, wir sind im rätoromanischen Sprachraum. 

 

Nein, wir sind nicht in den südamerikanischen Anden, sondern auf Wanderwegen oberhalb von Disentis  .

 

09.07., 13.27 Uhr. In den Bergen scheint nicht immer die Sonne! Eine Tagesverbindung führt zwei offene historische Aussichtswagen mit, die sich aber nur an schönen Tagen lohnen.

 

Zwischen unserem Standort hier an den Bahngleisen und der kleinen Ortschaft im Hintergrund liegt eine Schlucht von ein paar hundert Meter Tiefe.

 

04.07., 13.40 Uhr. Das schöne aus Naturstein gemauerte Val-Bugnei-Viadukt überspannt in einer leichten Kurve mit neun Bogen das Tal.

 

04.07., 14.20 Uhr. In den Jahren 2001 / 02 wurde das 120 m lange und 24 m hohe Viadukt nach 75 Betriebsjahren grundhaft saniert und in diesem Zusammenhang auch ein Fussgängerweg parallel neben dem Gleiskörper angelegt.

 

In wenigen Augenblicken ist der Haltepunkt Bugnei erreicht. Der Loktyp HGe 4/4 II bespannt vor allem schwere Personenzüge,  zum Teil im Pendelzugbetrieb.

 

04.07., 14.19 Uhr.  Wir blicken auf Sedrun. Hier drunter wird noch am längsten Eisenbahntunnel der Welt gebaut, 2016 soll er in Betrieb gehen. Probefahrten gibt es wohl schon. Alle wollen rein. Kein Wunder. Denn der Gotthard-Basistunnel ist eine technische Meisterleistung. Von Sedrun aus führt ein rund 800 Meter langer Schacht runter. Der Schacht soll nicht ungenutzt bleiben. Erst sollte ein unterirdischer Bahnhof an der «Porta Alpina» entstehen. Doch der Bund war dagegen.

 

09.07., 15.19 Uhr. Zwischen den Haltepunkten Acla da Fontauna und Segnas liegt das kleine Val-da-Cuox-Viadukt.

 

05.07., 15.12 Uhr. In der Nähe von Hospental wird die Reuss überquert. Die schönen Natursteinbrücken passen sich elegant in die Bilderbuchlandschaft ein. Man kann nur ahnen wie sich am gegenüber liegenden Hang die Bahnstrecke zum Oberalpsee quält.

 


01.07., 13.49 Uhr. In Andermatt zweigt die knapp 4 km lange Strecke hinunter nach Göschenen ab und durchfährt hier die wilde Schöllenenschlucht an der Teufelsbrücke. Die damalige Schöllenenbahn (SchB) eröffnete bereits 1917, also noch vor der 1925 erfolgten Inbetriebnahme der Furka–Oberalp-Bahn (FO) von Oberwald über den Furkapass, Andermatt und den Oberalpass nach Disentis. Die Zahnradbahnstrecke weist eine Maximalsteigung von 179 Promille auf. Sie war von Beginn an mit 1200 Volt Gleichstrom elektrifiziert.

In Göschenen besteht Umsteigemöglichkeit zur Gotthardlinie der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB). 

 

 

 

 

 

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