22.10.2013 - Mattoni-Bahn / Kyselka und Horni Blatna

 

An diesem schönen Herbsttag brachen wir spontan zu einer kleinen Spritztour ins Egertal auf. Ziel war die  Mattonibahn in der Umgebung von Karlsbad. Kyselka, oder wie es damals hieß Gießhübel-Sauerbrunn, war einst ein glanzvolles Kurbad von dem in unseren Tagen nur wenig übrig geblieben ist. Hier füllt man aber heute noch das berühmte Mattoni-Wasser ab und verschickte es in alle Welt - auch mit der Bahn.

 

 

 

Gegen Mittag erreichten wir Kyslka und im Betriebsgelände von Mattoni stand auch schon die Hanzalik 749 262. Die Maschine wurde 1970 von CKD Praha gebaut und 2011 an die tschechische Spedition Hanzalik verkauft.

 

Gerade wurden Waggons beladen und es sah nicht danach aus, dass der Zug in absehbarer Zeit zur Abfahrt kommen könnte. Mattoni gehört dem größten Mineralwasserunternehmen in Tschechien, der Karlovarské Minerální Vody a.s. (Carlsbad Mineral Water).

 

Der Rückweg wurde über Ostrov, Merklin, Pernik, Horni Blatna und Bozi Dar gewählt, vorbei an der Trat 142 um vielleicht dort noch ein paar Schnappschüsse machen zu können. In Pernik erreichten wir gerade noch Os17108, der hier einen Kreuzungshalt abwarten musste. Ein störendes Schild wurde entfernt.

 

Zwischen Pernik und Horni Blatna windet sich die Strecke über eine Hochebene. Gerade in dieser Jahreszeit leuchten die Vogelbeerbäume in ihrer roten Pracht.

 

 

 


 

 

Und jetzt noch kurze Ausführungen und ein paar Bilder zu dem Ort Kyselka, dort wo sich die Mineralwasserfabrik befindet.

 

In den Jahren 1792/93 entstand hier ein Badeort, der sich wegen seiner Heilwässer aus den Kaiser-Franz-Josef- und den Kaiserin-Elisabeth-Quellen rasch zu einem bekannten Kurort entwickelte. Im 19. Jahrhundert war die Bezeichnung Gießhübl-Puchstein üblich.

 

 

1867 pachtete Heinrich Mattoni aus Karlsbad die Abfüllung des Wassers aus der nach dem König von Griechenland  benannten Otto-Quelle und kaufte 1873 den gesamten Ort Gießhübl einschließlich der Kaiserin-Elisabeth-Quelle. Unter dem Namen Gießhübler Sauerbrunn machte er das von seiner Aktiengesellschaft abgefüllte Wasser weltbekannt. Für den Versand ließ Mattoni 1890 eine Eisenbahnstrecke nach Wickwitz/Voikovice errichten mit der Kopfstation Gießhübl-Sauerbrunn.

 

 

Der Zustrom der Gäste hatte seinen Höhepunkt vor dem Ersten Weltkrieg. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs blieben die Gäste aus und zahlreiche Häuser verfielen.

 

 

 

 

Bilder vom 31.10.2013


... untergegangener Glanz ...

 

... nur die Quelle sprudelt weiter ...

 

... traurig ... und schaurig zugleich ...

 

Heinrich Mattoni.

 

... 70 Jahre nach den Menschen ...

 

 

 

 

 

Bilder vom 22.10.2013


Zustand der Villa Mattoni heute.

 

Der kleine Pavillon wurde restauriert und erstrahlt in frischen Farben.

 

Ein Teil der ehemaligen Abfüllanlage und die neuen Werkgebäude im Hintergrund.

 

Im Park steht das schöne historische Holzgebäude des Kinos.

 

Herbststimmung an der Eger.

 

Die V-förmige Tragkonstruktion der Fussgängerbrücke.

 

An einigen Gebäuden des ehemaligen Kurbades ist Bautätigkeit zu beobachen.

 

Über diese Brücke führten einst die Gleise bis ins Gelände der ehemaligen Abfüllstation.

 

Das kleine Kirchlein auf dem Berg soll sich wohl auch in einem erbarmungswürdigen Zustand befinden.

 

Radošov, Rodisfort. Die mittelalterliche Holzbrücke wurde schon im Jahre 1576 erwähnt und ist mehrmals angebrannt und wieder aufgebaut worden. Der letzte Brand im Jahre 1986 hat in wenigen Stunden dieses Unikat von einer Brücke fast vollkommen zerstört.  2003 wurde sie wieder eröffnet.

 

Velichov, Welchau mit der Kirche Mariae Himmelfahrt.

 

Mit einem Blick auf Horni Blatna auf dem Erzgebirgskamm geht dieser Tag zu Ende.

 

 

 

 

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